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Parkett versiegeln – Öl vs. Lack

Ohne Schutz ist der schönste Parkettboden schnell ruiniert. Kratzer, Flecken oder die Abnutzung durch Möbel sind gewöhnliche Abnutzungserscheinungen, lassen sich aber mit den richtigen Mitteln eindämmen. Generell gibt es zwei Möglichkeiten, einen Parkettboden gegen Staub, Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen: entweder man entscheidet sich für die natürliche Variante und ölt den Boden, oder man versiegelt ihn mit Lack.

Lack: pflegeleicht und haltbar

Lack ist hochabriebfest und dadurch sowohl strapazierfähig als auch leicht zu pflegen. Auch die  Zeiten gesundheitsschädlicher Lacke auf Lösungsmittelbasis sind vorbei. Die neuen Lacke beruhen auf einer Wasserbasis, sind aber genauso leistungsstark und geruchlos und in den drei Varianten matt, seidenmatt und glänzend erhältlich.

Bei der Erst- oder Neuversiegelung mit Lack ist zu beachten, dass die komplette Durchtrocknung der Lackschichten 24 Stunden dauert – in dieser Zeit darf der Boden keinesfalls betreten werden. Nach einer Woche Schonzeit kann man beginnen, den Boden vorsichtig mit Straßenschuhen zu betreten, Teppiche aufzulegen oder Möbel aufzustellen. Voll belastet sollte der Boden erst nach 14 Tagen werden. Insgesamt gilt: Je länger die Schonphase, desto länger die Lebensdauer der Versiegelung.

Durch Polishpflege (€ 12-25/Liter) kann man einen zusätzlichen Schutzfilm schaffen. Der erzeugt eine erneuerbare Verschleißschicht über der Versiegelung und füllt außerdem während der Heizperiode automatisch die Fugen mit einer Schutzschicht gegen Schmutz und Feuchtigkeit. Durch die regelmäßige Pflege mit Polish kann so bis zur Grundreinigung des Parketts eine Vollpflege hinausgezögert werden. Diese ist, je nach Intensität der Benutzung der Böden, ein (Schlafzimmer) bis vier Mal (Büroräume) pro Jahr notwendig.

Doch auch die Vollpflege ist keine Hexerei. Um Mattglanzstellen zu vermeiden ist es allerdings wichtig, dass der Parkettboden mit einem weichen, fusselfreien Tuch oder einem Fellstrip gleichmäßig und sparsam eingelassen wird. Ein Liter Parkett-Polish sollte für 80-100 Quadratmeter reichen.

Parkett versiegeln vom Profi:

Parkettboden wachsen lassen oder Parkettboden ölen lassen

Öl: natürlicher Look, schnellerer Verschleiß

Im Gegensatz zur Versiegelung mit Lack bleiben beim geölten Parkett die Poren des Holzes offen, wodurch es atmungsaktiv bleibt. Eine Versiegelung mit Öl oder Wachs hebt zwar die Holzstruktur hervor, ist aber auch feuchtigkeitsempfindlicher, wird zunehmend stumpf und verschleißt schneller. Durch jede Reinigung wird nämlich ein Teil der Schutzschicht abgetragen und das in die Poren gefüllte Öl oder Wachs verdampft im Laufe der Zeit einfach.

Ähnlich wie beim Lack kann man auch hier eine Vollpflege hinauszögern, indem man bei der Reinigung dem Wischwasser Ölseife beimischt.

Wachsen: Wellness für’s geölte Parkett

Alternativ kann man den Boden regelmäßig Wachsen, was allerdings mit einem größeren Arbeitsaufwand verbunden ist. Das Flüssigwachs muss mit einem weichen Wolltuch hauchdünn aufgetragen und der Boden sofort nach dem Trocknen poliert werden.

Entweder man poliert manuell in kreisenden Bewegungen, bis der Boden den gewünschten Glanz entfaltet, oder man mietet sich eine Poliermaschine (ca. € 15,-/Tag), die zumindest das Kreisen abnimmt. Am besten gönnt man dem Boden eine Politur zu Beginn der kalten und nassen Jahreszeit, wenn eine stärkere Beanspruchung ins Haus steht.

Der Nachteil der Behandlung mit Wachs ist, dass man die aufgetragenen Pflegeschichten von Zeit zu Zeit mit Wachsentferner auch wieder abtragen muss,  damit sich rund um die meistbenutzen Stellen keine dunklen Bereiche bilden. Sobald sich diese Stellen bei der normalen Reinigung nicht mehr entfernen lassen (das ist meistens nach einem Jahr der Fall), sollte man eine Grundreinigung machen und den Boden auch neu einölen.

Dazu wird der Boden zunächst intensiv gereinigt und muss dann acht bis zwölf Stunden trocknen. Danach mit einem weichem Wischtuch oder einer speziellen Maschine Parkett-Pflegeöl (ca. € 25,-/l) auftragen. Auch hier ist Sparsamkeit oberstes Gebot: Sobald sich an der Oberfläche ein Film bildet, muss sie vor dem Aushärten mit einem Wolltuch nachpoliert werden. Nach acht Stunden kann man die zweite Schicht auftragen, nach weiteren acht eventuell eine dritte. Die Möbel sollte man erst nach 36 Stunden wieder zurück an ihren Platz stellen.

Fazit

Ein geölter Parkettboden mag edler sein, erfordert aber auch viel mehr Arbeit und kommt insgesamt  teurer. Nach jedem Parkettschliff sind aber beide Varianten zur Neuversiegeln geeignet. Sie können also beide ausprobieren um Ihren persönlichen Traum vom perfekten Parkett zu verwirklichen!